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Rad des Schickschals – Evolution aus Sicht der Kabbala

3/7/2021

 
VORTRAG (Kabbala Wien): Karma, Inkarnation, Irrtum des Selbstmords, Evolution aus Sicht der Kabbala, die materielle Welt durch Entwicklung überwinden. der Lebensbaum. Rad des Lebens, Sinn des Lebens
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Das zentrale Thema, um das es in diesem Artikel geht, ist die Freiheit. Dabei ist es interessant zu sehen, dass wir alle als Menschen in dieser Welt inkarnieren. Der Mensch jedoch ist weit mehr als nur sein physischer Körper. Darüber steht die Seele oder die Essenz des Menschen, welche sich in einer Inkarnation in einen solchen physischen Körper kleidet. Nach der Geburt beginnt dieser zu wachsen, er wird von der Seele als Vehikel benutzt, als ein Gefährt, um in dieser Welt der fünf Sinne Erfahrungen zu sammeln. Natürlich ist der Körper mit den fünf Sinnen nicht alles, was den Menschen ausmacht. Es besitzt auch noch feinere, innere Körper, die im Laufe der Ausbildung in der Mysterientradition ausbalanciert und harmonisiert werden. Im Zuge dessen werden weitere innere Körper erschaffen.

Dies führt zu einer interessanten Feststellung: Genau genommen hat der Mensch gar keine andere Wahl, als in diesem Moment hier auf der Welt inkarniert zu sein. Dies wichtig, wenn wir beurteilen wollen, wie frei wir tatsächlich sind. Kann von einem freien Willen gesprochen werden, wenn ein menschliches Individuum gar nicht bewusst entscheiden kann, sein Bewusstsein durch den Ausdruck eines Körpers zu erleben? Selbstverständlich kann es sich in der Meditation innerlich auf andere Bewusstseinsebenen erheben, sodass vielleicht der Gedanke verschwindet, einen Körper zu besitzen. Die Rede ist jedoch von einer willentlichen Entscheidung: „Ich möchte jetzt mit meinem Bewusstsein nicht mehr in diesem Körper inkarniert sein.“ Wer dies auf diese Weise sieht, bemerkt schon, dass am Anfang auf dem Pfad keine Entscheidungsfreiheit gegeben ist. Wir haben keinen Spielraum, denn egal, was wir machen, wir sind hier mit unserem Bewusstsein in diesem Körper. Niemand kann, nur weil er keine Lust mehr hat, sich woanders fokussieren, mit einem anderen Körper oder einem anderen Bewusstsein, in einer feineren und höheren kabbalistischen Welt etwa. Im Gegenteil, der Mensch ist gefangen in der niedrigsten kabbalistischen Welt, genannt „Assiah“. Hierhin zieht es seine Seele, sodass sie in die physische Inkarnation tritt.

Ein beliebter Einwand gegen dieses Dilemma ist der Selbstmord: Aus der rein materialistischen Sicht erscheint dieser wie eine gangbare Lösung. Wenn man hier diese Lebenserfahrung nicht mehr durchleben möchte, die vielleicht sehr leidvoll ist, so steht einem theoretisch dieser Ausweg zur Verfügung. Der physische Körper wird ausgelöscht, indem man die Sache selbst in die Hand nimmt und seine vermeintliche Entscheidungsfreiheit ausübt. Man beendet unter diesem Wahn das Leben durch den Tod des physischen Körpers, sodass man glaubt, der physischen Erfahrung tatsächlich entfliehen zu können. Die Mysterientradition aber kann mit Sicherheit sagen, dass dies eine Sackgasse ist. Um es mit einem Bild zu beschreiben: Der Mensch hat gar keine andere Möglichkeit, als einer langen, geraden Straße zu folgen, nämlich dem Pfad der Evolution, den er beschreiten muss. Durch diese Erfahrung muss die Seele ohne Wenn und Aber hindurch. Selbstmord wäre in diesem Fall nur eine falsche Abfahrt, die man nimmt. Nachdem man sich jedoch stundenlang verirrt hat, würde man wieder auf die gleiche Straße kommen, die man irrtümlicherweise verlassen hat, um wieder auf ihr entlangzufahren.

Auch wenn man also seinen physischen Körper zerstört, entkommt man nicht der Notwendigkeit, in einem neuen Körper zu inkarnieren. Vielmehr begegnet man sogar noch größeren Herausforderungen, denn wer sich gegen die Lebenskraft wendet, der muss einen hohen Preis bezahlen. Der Wunsch, vor der Lebenserfahrung fliehen zu wollen, verstärkt bloß das Leid. Selbstmord und ähnliche Dinge sind genau betrachtet letztendlich nur eine Verzögerung auf dem evolutionären Weg, den jeder Mensch beschreiten muss. Die Seele inkarniert wieder und wieder, mit den gleichen Herausforderungen, an denen sie im vergangenen Leben gescheitert ist. Diese hat sie dann im nachfolgenden Leben noch intensiver vor sich, bis sie gemeistert werden und die Seele ihr Potential entfaltet.

Demnach müssen wir uns bewusst machen, dass es keinen Ausweg gibt, wenn wir in dieser Welt inkarniert sind. Wir haben nicht die freie Wahl, dies nach Belieben zu ändern. Das ist erst möglich, wenn das Individuum eine höhere Entwicklungsstufe erreicht hat. Unser Karma bestimmt, dass wir als einzelner Mensch die kollektive Erfahrung des Geborenwerdens, Lebens und Sterbens machen müssen. Karma bedeutet „Ursache und Wirkung“. Es heißt, dass wir die Wirkung dessen tragen müssen, was wir früher als Ursache gesetzt haben. Wir ernten demnach die Früchte unserer Taten. Gleichviel was wir auch versuchen, wir sind dieser Erfahrung mehr oder minder ausgeliefert. Weder Drogen noch Alkohol noch irgendeine Form der Ablenkung wie Medienkonsum usw. können uns Abhilfe verschaffen. Wir können uns zwar betäuben und uns ablenken von den Herausforderungen, doch dies ändert nichts, sie bleiben dennoch bestehen. Der Mensch muss sie wieder und wieder durchleben, bis er sie wie schon gesagt gemeistert hat. Keine Abkürzungsversuche können ihn von dieser Pflicht befreien.

Selbstmord, Ablenkung und andere Irrwege sind nichts als Sackgassen, die einfach nur das Notwendige verzögern und den Leidensdruck umso größer machen. Dies ist an all den Dingen zu bemerken, die man eine Zeit lang unterlässt. Plötzlich sammelt sich noch mehr Last an. Wer beispielsweise nach dem Essen sein Geschirr nicht abräumt und es dauernd auf das nächste Mal verschiebt, wird nach einiger Zeit in einer Küche voll dreckigem Geschirr stehen. Dies spielt sich in allen Lebensbereichen so ab. Wer z.B. den Sport vernachlässigt, verliert an Muskelmasse und Kondition. Wann immer wir von einem Bereich den Fokus abziehen und die Dinge „schleifen lassen“, müssen wir erkennen, dass die Aufgabe nicht einfach verschwindet. Wer davonläuft, den holt sie früher oder später wieder ein. Das ist eine klare Botschaft des Lebens.

Dies bedeutet also, dass der Mensch in der untersten kabbalistischen Welt „Assiah“ inkarniert ist und zunächst keine andere Chance hat, er kann dieser Erfahrung nicht willentlich entsagen. Ihm bleibt nur der Ausweg, sich weiterzuentwickeln, sodass er eine Schwelle überschreitet, durch welche die Notwendigkeit der dauernden Inkarnation in dieser Welt erlischt. Dies geschieht, wenn die Entwicklung ausreicht, sodass die Seele die Resonanz zur nächsthöheren kabbalistischen Welt Yetzirah hat. Die Mysterien lehren genau dies, den Pfad der Evolution. Der Lebensbaum repräsentiert diese Welt und spiegelt Einweihungsstufen wider, die der inkarnierte Mensch mit seinem physischen Körper betreten kann. Der kabbalistische Baum des Lebens ist ein Abbild der Welt, in welcher das Individuum inkarniert ist. Wenn wir diesen beschritten haben, eröffnen sich Wege zu weiteren kabbalistischen Welten wie Yetzirah, Briyah und Atziluth, darüber das allumfassende Adam Kadmon, also der universelle Mensch, der Archetyp des Menschseins. Darüber wiederum thront das Göttliche. Über den zehn kabbalistischen Sphären von Malkuth und Kether stehen demnach noch weitere Lebensbäume. Wer Assiah hinter sich gelassen hat, der hat erst eine Welt gemeistert, wenn er die Initiationsstufen im Lebensbaum durchschritten hat.

Im Laufe des Pfades erreichen wir diesen Punkt, an dem sich die Notwendigkeit zur Inkarnation auflöst. Bis dahin werden wird durch das Gesetz von Ursache und Wirkung im Rad der Wiedergeburt hin- und her geschleudert wie in einer Waschmaschine, immer und immer wieder. Der Mensch hat gar keinen Einfluss darauf, sondern muss sich dieser Gewalt beugen. Nach dem Tod bleibt ihm nach einer durchschnittlichen Entwicklung auch keine andere Wahl, als das Spiel von vorne zu beginnen. Niemand kann, nur weil er die Erfahrungen in dieser Welt für zu hart hält, sich diesen einfach entziehen. Solange diese auf uns warten, müssen wir sie meistern lernen. Der Mensch muss immer wieder in diese kabbalistische Welt kommen und diese Erfahrung durchleben. Sobald ein Leben vorbei ist, wird es nach dem Tod verarbeitet. Einzelheiten dazu werden in den Lehren der Mysterientradition ebenfalls genauer beschrieben und bewahrt. Danach kommt der Mensch in einem neuen Körper wieder mit mehr Potenzial. Die Erfahrungen aus dem vorigen Leben werden wieder mitgenommen, um die Reise fortzusetzen. Dies geschieht so lange, bis das Individuum im Laufe der Zeit zu einer Mysterienschule findet und die Sehnsucht spürt, in einer solchen zu studieren. Es beginnt sich zu fragen, was die größeren Zusammenhänge des Lebens sind. Der Ruf der Seele wird einem unüberhörbar bewusst. Fragen tauchen auf wie: Wieso inkarnieren wir eigentlich? Wieso leben wir? Was sind größere Ziele? Wohin führt diese ganze Reise – was ist der Sinn des Lebens?
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Und die vergangenen Leben haben wir oft als Täter oder Opfer, in allen möglichen Rollen, durchlebt. In der Vergangenheit sind wir aus der Ebene der Finsternis gekommen, aus der heraus wir entwickelt haben. Das bedeutet, dass jeder noch so weit entwickelte Mensch am Anfang seines Seins auch völlig in die Bösartigkeit gefallen war. Eine Inkarnation folgt auf die andere, ein Leben auf das nächste, wir vollziehen darin Taten und setzen somit Ursachen, deren karmische Auswirkungen wir in der Folge erleben. Dies geschieht so lange, bis wir irgendwann an den Punkt gelangen, an dem wir uns nach dem Sinn des Lebens fragen. Zuvor denken wir gar nicht daran, sondern handeln und handeln nach unseren Zielen, die wir erreichen wollen. Das Leben vergeht, man hat etwas erreicht, dann folgt das nächste. Irgendwann jedoch wird die Frage nach dem Sinn des Lebens immer intensiver, sodass wir zu einer Mysterienschule gelangen, die uns schrittweise Einblick in die größeren Zusammenhänge des Lebens gewährt.
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